2000/2001

Die Spanier erfinden das Classic Endurance in Cartagena

Ort der Handlung: Cartagena. Am Start: die renommiertesten Guzzi-Tuner Spaniens und Italiens, gefühlt alle RD350 Spaniens, Bultaco, Montesa, Ossa wie aus dem Bilderbuch, diverse Exil-Briten mit spanischen Wohnsitz. Finale: Nach 4 Gänge-Menü unterm spanischen Sternenhimmel Silbervergabe bis zum letzten Platz. Glücklicher und fortan inspirierter Gast: Wolf Töns von Art Motor, der als Journalist für die MO über das Geschehen berichtet und dabei erste Kontakte knüpft.

Dass man auch mit einem alten Hobel Rennen fahren kann, haben nicht die Spanier herausgefunden, doch der Gentlemans Racer Club DECCLA war es, er als erster Alteisentreiber zu einem Langstreckenrennen zusammentrommelte.

2002

Art Motor holt das Classic Endurance nach Deutschland

Art Motor übernimmt hierzulande den Staffelstab und präsentiert den Classic Endurance-Gedanken seinem deutschen ClassiX-Freundeskreis. Für so ein kühnes Start Up geht´s allerdings erstmal auf eine kleine französische Strecke, und zwar nach Croix en Ternois an der nordfranzöischen Atlantikküste. Der Kurs hat zwar auf 2 Kilometern Länge nur 8 Kurven und eine eher kompakte Gerade, doch das bietet durchaus gehörig Kurzweil für die ein- und zweizylindrigen Königswellen, Pantahs, Guzzi, Boxer und zweiventiligen Japan-Fours.


Herrlich gemütlich ist´s – Kunststück angesichts der recht überschaubaren Teilnehmerzahlen, nicht immer trocken, aber immer spannend. Dem Siegerteam spendiert Art Motor einen Freistart beim DECCLA-Endurance in Cartagena.

2006

Classic Endurance goes Oschersleben

Die „große“ Strecke kommt 2006. Art Motor findet auf Vermittlung von Ralph Bohnhorst einen Platz im dichtgedrängten Kalender der Motorsport Arena Oschersleben und hievt das Classic Endurance in den Historischen Börde Grand Prix Ende Juli. Und wenn schon, denn schon: Auf fast 4 Kilometern Strecke kann man auch vier Stunden Renndistanz fahren – und genauso geschieht es auch. Die Veranstaltung ist auf Anhieb ein Erfolg, die Stimmung bombastisch. Seither ist Oschersleben nicht nur mit der German Speedweek, sondern auch mit der Classic Endurance das deutsche Langstrecken-Mekka. 

2006-2009

Classic Endurance beim Historischen Börde Grand Prix

Drei Jahre lang bleibt das Classic Endurance beim Historischen Börde Grand Prix. Sich auf einer großen Rennstrecke zu tummeln, und dann noch in einem Mekka alter Fahrzeuge von Motorrädern über Gespanne bis hin zu Autos, das hat schon was. Art Motor lädt dann dazu noch die Cafe Racer zum Schaulaufen ein. Damit das möglich wird, arbeiten Art Motor und der VfV zusammen – und die Veranstaltungen laufen gut, allerdings mehr neben – als miteinander. Der VfV ist eher straff orthdox drauf, die Alteisentreiber by Art Motor cool und locker drauf. Aber drei Jahre lang haben alle ihren Spaß.

2009

Art Motor bringt die SuperclassiX Endurance ins Spiel

Schon seit 2005 trägt Art Motor eine Meisterschaft für die Oldtimer von morgen aus – das ist die TT Superclassix. Insbesondere mit Honda CBR 600, RC 30, Ducati 888, FZ750 und OldSchool-Fours. 2013 und 2014 dürfen die SuperclassiX, 17 Zöller bis Baujahr 1996, ein eigenes Langstreckenrennen, direkt im Anschluss an das Cassic Endurance bestreiten. Damit ist der Sonntag fest in Classic Endurance-Hand. Noch allerdings sind die 18Zöller klar in der Überzahl, aber der Spirit der ClassiX überträgt sich auf die Superclassix-Newcomer.

 

2010

Einmaliger Ausflug ins spanischen Alcarras

Nachdem immer mehr Classic Racer aus dem Art Motor  Classic Endurance ins spanische Mekka der Classic Endurance pilgern und Art Motor ihnen sogar kurzfristig zu einer spanischen Teststrecke verhilft, ist es nicht weit zur Idee eines spanischen Classic Endurance Laufes im nordspanischen Alcarras. Den Sieg nach 155 Minuten erfährt sich der legendäre Manel Segarra mit seinem Sohn und unglaublichem Speed mit seiner Moto Guzzi mit der Nummer 99. Der spanische Verband sieht die Bilder von der Siegerehrung im Internet und macht dem Alcarras-Streckenbetreiber die Hölle heiss – Ende des Spanien-Kapitels.

2015

Art Motor und Moto Guzzi-MZ-Training vereinbaren gemeinsame Meisterschaft

Der Langstreckensport ist so stark im Aufwind, dass es schon eine richtige Europameisterschaft gibt, bei der das Paddock voll ist von schwerem Auflieger-Gerät und Sportkommissaren. Das ist nicht jedermanns Sache – für alle, die wirklich back to the roots wollen, schließt sich Art Motor mit langstreckengestählten Aktiven, die als “Guzzi-MZ-Training“ selbst Veranstalter sind, zusammen und heben in der Saison 2016 die Classic Endurance Championship aus der Taufe: Guzzi-MZ-Training bringen je einen Lauf in Most/CZ und Chambley/F ein, Art Motor stockt von einem Lauf auf zwei auf: Ab 2016 ist die Classic Endurance auch beim BIKEtoberfest dabei.

2016

Classic & Superclassix zusammen erstmals als Championship mit 4 Läufen

Beim Saisonauftakt im April in Oschersleben treffen 17- und 18-Zöller erstmals in einem Feld aufeinander. Es zeigt sich bald: Das passt, die 18 Zoll-Kassiker offenbaren einen höheren Tuningstand als die 17 zölligen Youngtimer und sind vorne dabei. Und so kommt es auch nach 4 Stunden zu einer faustdicken Überaschung, denn der Gesamtsieg geht an einen 18 Zoll-Klassiker: Ralf Wobker/Ronald Matthies auf der ACR-Rau-Kawasaki Z1000 nehmen bei überraschend idealem Frühlingsklima dem bestplatzierten 17 Zoll-Team, „Keep the Faith“ mit Christian Gülzow und Jens Mozar auf ZXR 750, in vier Stunden zwei Runden ab. Auch in Most und Chambley werden packender Sport auf der Strecke und prima Klima  im Paddock geboten. SuperclassiX Endurance Champion nach 4 Läufen ist das JBS Pantah Racing Team mit Jörg Beisel und Erik Madsen auf Ducati 900 SS, die Meisterschaft in der 18 Zoll SuperclassiX Endurance darf sich das Silent Hektik-Team mit Sascha Pfautsch und Frank Leicht auf Moto Guzzi V 75 an die Kombi heften.

2017

Neuer Player im Team

Die Classic Endurance bleibt, Art Motor (natürlich) ebenfalls, doch Moto Guzzi MZ-Training ist nicht mehr mit von der Partie. Den Part übernimmt der Classic Endurance e.V., der sich um einige Aktive aus dem Orga-Komitee von Guzzi MZ-Training, insbesondere Karl Robert Boos, Svenja Hornburg und Sascha Pfautsch neu gegründet hat. 

Leider zerschlagen sich alle Hoffnungen auf einen vierten Lauf: Zünd in den Mai, Chambley und BIKEtoberfest heissen die drei Stationen der Meisterschaft, in der das Silent Hektik Team seinen Classic Endurance-Titel verteidigen kann und der MSC Münster erstmals stark auftrumpft: Manfred Bockloh (Honda VTR 1000) und Manuel Dietz (Honda CBR 600) fügen die SuperClassiX-Endurance-Meisterschaft dem Club-Lorbeer hinzu.

2018

Auftaktsieg nach Japan, Championship nach Italia

Mit einem Triumph der Japan-Klassiker beginnt in Oschersleben die Saison:  Bei den Superclassix führen Christian Ganter und Manfred Kinnast ihre RC30-Ikone zu einem souveränen Sieg, bei den 18 Zöllern geht der Auftakterfolg an das Kawa Z1000-Kaiser Racing-Team  mit Manfred Kaiser und Andreas Heller, einem fulminanten Sportsmann, der 2019 mit bei einem Ultralight-Unglück verstarb, der aber immer bei uns bleibt. Die Meisterschaft hingegen ist italienisch dominiert: Die Classic Endurane Championship holen sich Karl Robert Boss und Stefan Nerge vom German Guzzi Classic Endurance Team, bei den SuperClassiXgeht die Championship an das Used Italian Parts-Team mit Steffen Werner/Moto Guzzi und Sven Kessler/Ducati 1000.

2019

Oschersleben sonnenverwöhnt, Chambley vom Regen durchtränkt

Eigentlich ist die Region um den Circuit de Chambley eher sonnenverwöhnt, immerhin liegt sie ja zwischen zwei Weinanbaugebieten, aber bei der 2019er Auflage ist sie so nass wie ein britischer Racetrack im November.  Das 3h Endurance geht dennoch über die Bühne, und das Dauerkraulen haben das Preuss Racing Team(TT F1) und das JBS Racing Team (TT F3) am besten im Griff.  Oschersleben hingegen zeigt sich zwar erst mal kälter, aber von seiner sonnigen Seite – und das Preuss Racing Team mit Michael Preuss (Aprilia RSV Mille) und Jonas Ventker (Yamaha R6) holte in überlegener Manier die SuperClassiX-Meisterschaft. Bei den 18 Zöllern setzt sich zum dritten Mal  und mit einem Jahr Abstinenz  das Silent-Hektik befeuerte Guzzi V75-Team mit Sascha Pfautsch und Frank Leicht durch.

2020

Das Abenteuer mit 5 Events und Corona

2020 sollen wieder vier Läufe im Programm stehen, doch um ein Haar hätten es fünf werden können. Und das kommt so: Der Classic Endurance e.V. hat das Driving Center Groß Dölln als deutsches Pendant zu Chambley für den 6./7. Juni angemietet, doch kaum ist die Tinte trocken, erhält ArtMotor das Angebot , einen Lauf zur Meisterschaft in Assen auszutragen. Der Hammer! Mit 2 x Oschersleben, Groß Dölln, Assen und Chambley wären so sogar fünf Läufe möglich – zumindest, wenn Gross Dölln nicht am selben Wochenende wie Assen läge. Doch das ist der Fall, und somit muss Groß Dölln hintan stehen. Doch dann kommt Corona, die Schließung der Sportstätten, Kontaktbeschränkung und Grenzschließung. Assen wird abgesagt, und das Groß Dölln-Ass wandert wieder aus dem Ärmel auf den Tisch. Zumindest in Theorie: Denn wann die Saison losgehen kann und darf, wird sich erst kurzfristig entscheiden.

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